SCHRÖPFEN / TUINA

Schröpfen

Das Schröpfen ist eine Form der Reiztherapie, die auf Unterdruck in den sogenannten Schröpfköpfen beruht. Das Schröpfen regt durch den Unterdruck sowohl das Immunsystem, den Stoffwechsel als auch den Lymphfluss an. Es hat sich besonders bei Blut- und Qi- Stagnationen bewährt.

Zum Schröpfen werden heutzutage Schröpfgläser verwendet, die früher noch aus Bambus bestanden. Die Schröpfgläser werden vor dem Aufsetzen erhitzt, so dass die heiße Luft aus dem Glas entweicht oder mittels Pumpe ein Vakuum entsteht. Das Glas wird auf die spezifischen Hautstellen gesetzt, wodurch die Haut angesaugt wird.

Schröpfen hat sich bei einer Vielzahl von Beschwerden bewährt, unter anderem bei

  • Migräne
  • Bandscheibenproblemen
  • Hexenschuss
  • Knieproblemen
  • Bluthochdruck
  • Kopfschmerzen
  • Wetterfühligkeit
  • Müdigkeit
  • Erkältung

 

Tuina-Anmo

Tuina-Anmo bezeichnet die traditionelle manuelle Therapie der Chinesischen Medizin. Der Begriff entstand aus einer bildhaften Beschreibung wesentlicher Behandlungstechniken, wie

  • Tui – Schieben, Stoßen
  • Na – Greifen, Nehmen, Anheben
  • An – Drücken
  • Mo – Reiben, Streichen

 

In China werden je nach Region eine oder beide Begrifflichkeiten verwendet. In anderen Ländern hat sich mittlerweile der Begriff Tuina durchgesetzt und etabliert.

Tuina

Die Tuina-Therapie umfasst muskuläre Massage, chiropraktische Manipulationen, aktive und passive Gelenkmobilisation, sowie Akupressur entlang der Leitbahnen (Meridiane) und deren Punkten. Man spricht im Allgemeinen von Tuina-Massage, da die Massage einen großen Anteil der Behandlung ausmacht.

Die Massagetherapie ist die älteste Therapiemethode in der medizinischen Geschichte Chinas. Noch vor dem Einsatz von Werkzeugen, wie Steinspitzen und später Metallnadeln zur Akupunktur, benutzten die Menschen ihre Hände, um Leiden zu lindern und die Krankheit im wahrsten Sinne des Wortes „in die Hand zu nehmen“. So wurden vor über 4000 Jahren die ersten Manipulationen und Lokalisationen zunächst intuitiv und später systematisch erarbeitet und erfasst.

Die frühen Heilkundler Chinas fanden heraus, dass gewisse Punkte bei Stimulation eine bestimmte Wirkung erzielten. Es wurden Verbindungen dieser oberflächlichen Punkte untereinander gefunden, die dann als Leitbahnen (Meridiane) bezeichnet wurden. Aber auch im Inneren verbinden diese Bahnen alle Organe und Körperteile wie ein Netzwerk miteinander. In diesen Bahnen zirkuliert das Qi, die sogenannte Lebensenergie, und in Abhängigkeit davon auch das Blut. Somit werden diese beiden Anteile bei der Behandlung stimuliert, und dadurch der Stoffwechsel und die Durchblutung beeinflusst.

Über viele Jahrhunderte wurden diese medizinischen Kenntnisse im alten China von Heilkundigen an ihre Schüler weitergegeben und auch später an professionellen Lehrinstituten und medizinischen Universitäten gelehrt. Heute gibt es jedoch nicht mehr viele dieser Meister, die ihr Wissen direkt an ihre Schüler vermitteln.
Aber auch in der Volksheilkunde verbreiteten sich einfache Kenntnisse der Massagekunst.